Hitzewallungen und Schweissausbrüche zählen zu den am häufigsten berichteten Wechseljahrbeschwerden.
Die bevorzugte Behandlungsmethode ist die Hormonersatztherapie (HRT). Alternativ dazu existieren verschiedene Ansätze wie pflanzliche Präparate oder Akupunktur sowie nicht-hormonelle Medikamente, die jedoch nicht offiziell für diese Indikation zugelassen sind, darunter bestimmte Antidepressiva und Antiepileptika. Seit 2024 ist Fezolinetant, eine neue nicht-hormonelle Substanz in Tablettenform, für die Behandlung von Hitzewallungen in den Wechseljahren zugelassen.
Die Wirksamkeit von Fezolinetant im Vergleich zu den bisherigen Therapien ist bisher nicht bekannt. Diese Fragestellung ist vor allem für Frauen von Bedeutung, die aus verschiedenen Gründen keine HRT verwenden können oder wollen.
Eine kürzlich durchgeführte Studie, genauer gesagt eine systematische Überprüfung der wissenschaftlichen Literatur mit einer sogenannten Netzwerk-Metaanalyse, untersuchte diese Fragestellung (1). Dabei wurde festgestellt, dass Fezolinetant signifikant effektiver die Häufigkeit von Hitzewallungen im Vergleich zu anderen nicht-hormonellen Therapien (wie Placebo, bestimmte Antidepressiva und Antiepileptika) reduzierte. Im Vergleich zu verschiedenen HRT-Präparaten war die Wirksamkeit von Fezolinetant entweder vergleichbar oder weniger ausgeprägt.
Somit stellt Fezolinetant insbesondere für Frauen, die aus verschiedenen Gründen keine HRT verwenden können oder wollen, eine angemessene Behandlungsoption bei mittelschweren bis schweren Hitzewallungen dar. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Fezolinetant (fast) nur gegen Hitzewallungen wirksam ist und nicht für andere Symptome der Wechseljahre geeignet ist. Außerdem kann Fezolinetant nicht mit allen Medikamenten kombiniert werden, daher ist es wichtig, vor Beginn der Therapie die «Medikamentenliste» zu überprüfen.
(1) Morga, A., et al., Systematic review and network meta-analysis comparing the efficacy of fezolinetant with hormone and nonhormone therapies for treatment of vasomotor symptoms due to menopause. Menopause, 2024. 31(1): p. 68-76.
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Prof. Dr. med. Petra Stute,
Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin,
Frauenklinik Inselspital Bern, Schweiz
Astellas, Bayer (Schweiz) AG, CSL Vifor, Dolsan, Effik, Exeltis, Gedeon Richter, Labatec, Pierre Fabre Pharma, KannaSwiss, Theramex.
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