Hormontherapie (HRT) und Hautalterung

Die Haut ist nicht nur eines unser größten Organe, sondern auch ein sichtbarer Spiegel unseres Gesundheitszustands.

Therapie
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Hintergrund

Die Haut ist nicht nur eines unser größten Organe, sondern auch ein sichtbarer Spiegel unseres Gesundheitszustands. Mit zunehmendem Alter verändert sich die Hautstruktur – sie wird dünner, trockener und verliert an Elastizität. Besonders rund um die Menopause, also dem natürlichen Ende der Fruchtbarkeit, beschleunigt sich dieser Prozess durch den Abfall der weiblichen Geschlechtshormone, vor allem Östrogen. Da Östrogene eine wichtige Rolle in der Hautregeneration spielen, stellt sich die Frage: Kann eine Hormonersatztherapie (HRT) helfen, die Haut jünger und gesünder zu erhalten?
Fragestellung
Ziel der hier vorgestellten systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse war es, wissenschaftlich fundiert zu untersuchen, ob eine HRT die altersbedingten Veränderungen der Haut bei Frauen nach der Menopause verbessern kann. Im Fokus standen vier zentrale Parameter:

  • Hautelastizität
  • Hautdicke
  • Kollagengehalt
  • Hauttrockenheit

Methode

Insgesamt wurden aus über 1.500 Studien 15 Studien mit 1.589 Frauen im Alter zwischen 45 und 55 Jahren in die Analyse einbezogen. Untersucht wurden sowohl orale als auch transdermale Hormonpräparate (z. B. Pflaster). Bewertet wurden nur klinische Studien, darunter randomisierte kontrollierte Studien und Beobachtungsstudien.
Ergebnisse
Die wichtigsten Ergebnisse der Metaanalyse:

  • Hautelastizität:
    Eine HRT zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung der Elastizität im Vergleich zur Kontrollgruppe.
  • Hautdicke:
    Die Hautdicke nahm bei Frauen unter einer HRT deutlich zu, was auf eine gestärkte Hautstruktur hinweist.
  • Kollagengehalt:
    Der Kollagengehalt, ein zentraler Faktor für Hautfestigkeit und -elastizität, erhöhte sich deutlich unter einer HRT.
  • Hauttrockenheit:
    Hier gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen HRT- und Kontrollgruppen.

Einige Studien zeigten uneinheitliche Ergebnisse bei der Elastizität, aber im Gesamtergebnis war der Effekt positiv. Die Unterschiede zwischen den Studien (z. B. in Studiendesign oder Messmethoden) erklären die teils hohe Heterogenität.

Fazit

Die Analyse zeigt klar: Eine HRT kann die Hautstruktur positiv beeinflussen, insbesondere durch mehr Kollagen, bessere Elastizität und eine dickere Hautschicht. Damit kann sie sichtbare Alterserscheinungen wie Falten reduzieren.

Was bedeutet das für betroffene Frauen?

Frauen nach der Menopause, die unter Hautveränderungen leiden und sich eine Verbesserung ihres Hautbilds wünschen, könnten von einer individuell abgestimmten Hormonersatztherapie profitieren – sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen. Wichtig ist jedoch, Nutzen und Risiken gemeinsam mit einer Fachärztin oder einem Facharzt sorgfältig abzuwägen.

Referenz

Pivazyan L, Avetisyan J, Loshkareva M, Abdurakhmanova A. Skin Rejuvenationin Women using Menopausal Hormone Therapy: A Systematic Review andMeta-Analysis. J Menopausal Med. 2023 Dec;29(3):97-111.

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Prof. Dr. med. Petra Stute, Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Frauenklinik Inselspital Bern, Schweiz

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