Schmerzen in den Wechseljahren ...

... ein unterschätztes Thema

Wechseljahresbeschwerden
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Viele Frauen denken bei den Wechseljahren an Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen – aber nicht an Schmerzen. Tatsächlich sind Schmerzen während den Wechseljahren häufig, werden aber oft übersehen oder falsch eingeordnet. Eine neue Übersichtsarbeit der Mayo Clinic zeigt, wie eng hormonelle Veränderungen, Schmerzempfinden und Lebensqualität in dieser Lebensphase verknüpft sind.

Fragestellung

Wie beeinflussen hormonelle Veränderungen – insbesondere der Rückgang von Östrogen, Progesteron und Testosteron – das Schmerzempfinden von Frauen in den Wechseljahren?
Und welche Behandlungen können helfen, Schmerzen in dieser Lebensphase wirksam zu lindern?

Methode

Die Forscherinnen und Forscher führten eine systematische Literaturrecherche durch:
Über 2.000 wissenschaftliche Arbeiten wurden gesichtet, 74 Studien erfüllten die Qualitätskriterien. Analysiert wurden sowohl nicht-medikamentöse (z. B. Bewegung, Ernährung, Verhaltenstherapie) als auch medikamentöse Behandlungsansätze (z. B. Hormontherapie, DHEA, Oxytocin).

Ergebnisse

  1. Hormonmangel und Schmerz:
    Der Abfall der Östrogenspiegel erhöht die Schmerzempfindlichkeit und begünstigt Muskel-, Gelenk- und Rückenschmerzen. Auch Kopfschmerzen, Migräne oder Schmerzen im Genitalbereich (z. B. beim Geschlechtsverkehr) treten häufiger auf.
  2. Psychologische Faktoren:
    Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Stress können das Schmerzempfinden zusätzlich verstärken – ein sogenannter „Teufelskreis“ entsteht.
  3. Nicht-medikamentöse Maßnahmen:
    Bewegung, insbesondere Pilates, Aqua-Fitness und gezielte Dehnübungen, reduzierten Schmerzen und verbesserten die Beweglichkeit. Auch pflanzenbasierte Ernährung und ausreichend Schlaf wirkten positiv.
  4. Medikamentöse Optionen:
    Eine individuell abgestimmte Hormontherapie kann Gelenk- und Muskelschmerzen lindern.
    Lokale Hormonpräparate (z. B. Estradiol- oder DHEA-Cremes) halfen bei Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
    Ergänzend können psychologische Verfahren wie Achtsamkeit oder kognitive Verhaltenstherapie helfen, mit chronischen Schmerzen besser umzugehen.

Limitationen

Viele untersuchte Studien waren klein und von unterschiedlicher Qualität. Langzeitdaten fehlen oft. Der Einfluss einzelner Hormone (z. B. Progesteron oder Testosteron) ist noch nicht vollständig verstanden. Es gibt kaum Forschung zu Schmerzmanagement bei Frauen mit komplexen Erkrankungen oder nach Krebsbehandlung.

Fazit für Sie als menoQueen

Schmerzen in den Wechseljahren sind real und behandelbar.
Sie entstehen durch das komplexe Zusammenspiel von Hormonveränderungen, Schlaf, Stimmung und Lebensstil. Die gute Nachricht: Es gibt viele Wege, aktiv gegenzusteuern – von Bewegung und Achtsamkeit bis hin zu modernen hormonellen oder lokalen Therapien.

Referenz

Strand NH, D'Souza RS, Gomez DA, Whitney MA, Attanti S, Anderson MA, Moeschler SM, Chadwick AL, Maloney JA. Pain during menopause. Maturitas. 2025 Jan;191:108135.

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Prof. Dr. med. Petra Stute, Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Frauenklinik Inselspital Bern, Schweiz

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