Eine Hochrechnung aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass in der Schweiz pro Stunde (!) über 9 Knochenbrüche aufgrund von Osteoporose auftreten. In Folge des Östrogenmangels nach der Menopause sind v.a. ältere Frauen betroffen. Und obwohl wir eine sehr gute Versorgungslage in der Schweiz haben (genug Ärzte, Geräte für die Diagnostik und Medikamente), bleibt eine Osteoporose oft unerkannt und somit auch unbehandelt.
Aber was genau ist eine Osteoporose? Es ist eine Krankheit, die die Knochen schwächt. Menschen mit Osteoporose können ihre Knochen zu leicht brechen. Zum Beispiel brechen sich Menschen mit Osteoporose manchmal einen Knochen, wenn sie zu Hause hinfallen. Ein Knochenbruch kann schwerwiegend sein, vor allem, wenn es sich um einen Hüftknochen handelt. Menschen, die sich eine Hüfte brechen, können manchmal nicht mehr selbständig gehen. Viele von ihnen brauchen Pflege in einem Pflegeheim. Deshalb ist es so wichtig, einen Knochenbruch von vornherein zu vermeiden.
Und was ist eine Osteopenie? Das ist ein anderes Wort für eine geringe Knochenmineraldichte. Ärzt:innen bezeichnen dies auch als "geringe Knochenmasse". Menschen mit geringer Knochenmasse haben im Allgemeinen ein geringeres Risiko, sich einen Knochen zu brechen, als Menschen mit Osteoporose. Aber ihre Knochenmineraldichte liegt unter dem Normalwert.
Woher weiss ich, ob ich Osteoporose oder eine geringe Knochenmasse habe? Eine Osteoporose verursacht erst dann Symptome, wenn Sie sich einen Knochen brechen. Ihr:e Ärzt:in kann Sie jedoch auf Osteoporose testen lassen. Der beste Test ist ein Test der Knochenmineraldichte, der so genannte "DXA-Test". Dabei handelt es sich um eine spezielle Art von Röntgenaufnahme. Experten empfehlen DXA-Tests für Frauen, die älter als 60-65 Jahre sind. Denn in dieser Gruppe ist das Osteoporoserisiko am höchsten. Aber auch andere Menschen sollten sich manchmal testen lassen. Es gibt Krankheiten oder Medikamente, die mit einem erhöhten Risiko für eine Osteoporose verbunden sind. Manche Menschen erfahren, dass sie Osteoporose haben, weil sie sich bei einem Sturz oder einem leichten Stoss einen Knochen brechen. Dies wird als "Fragilitätsfraktur" bezeichnet, weil sich Menschen mit gesunden Knochen nicht so leicht einen Knochen brechen sollten. Menschen mit Fragilitätsfrakturen haben ein hohes Risiko, dass weitere Knochen brechen.
Wie kann ich meine Knochen so gesund wie möglich halten? Das können Sie tun:
• Essen Sie Lebensmittel mit viel Kalzium, wie Milch, Joghurt und grünes Blattgemüse.
• Essen Sie Lebensmittel mit viel Vitamin D, z. B. Milch mit Vitamin-D-Zusatz und Fisch aus dem Meer.
• Nehmen Sie Kalzium- und Vitamin-D-Tabletten ein (wenn Sie über die Nahrung nicht genug davon bekommen).
• Bewegen Sie sich an den meisten Tagen der Woche mindestens 30 Minuten lang.
• Vermeiden Sie das Rauchen und begrenzen Sie Ihren Alkoholkonsum.
Wie kann ich sonst noch Frakturen vermeiden? Es klingt einfach, aber Sie können viele Knochenbrüche verhindern, indem Sie die Wahrscheinlichkeit eines Sturzes verringern. Das geht so:
• Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Teppiche eine rutschfeste Unterseite haben, damit sie nicht verrutschen.
• Verstecken Sie alle Stromkabel, damit sie nicht im Weg sind.
• Beleuchten Sie alle Gehwege gut.
• Achten Sie auf rutschige Böden.
• Tragen Sie festes, bequemes Schuhwerk mit Gummisohlen.
• Lassen Sie Ihre Augen überprüfen.
• Bitten Sie Ihre:n Ärzt:in, zu prüfen, ob eines Ihrer Medikamente Sie schwindelig machen oder Ihr Sturzrisiko erhöhen könnte.
Kann Osteoporose behandelt werden? Ja, es gibt einige Medikamente zur Behandlung von Osteoporose. Diese Medikamente können das Risiko eines Knochenbruchs verringern.
Wie kann ich feststellen, ob die Behandlung anschlägt? Ärzt:innen ordnen häufig DXA-Tests an, um zu prüfen, ob die Osteoporosemedikamente wirken. Es handelt sich dabei um dieselben Tests, mit denen sie Osteoporose überhaupt erst feststellen. Manchmal ist auch ein Blut- oder Urintest erforderlich.
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Prof. Dr. med. Petra Stute,
Stv. Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin,
Frauenklinik Inselspital Bern, Schweiz
Astellas, Bayer (Schweiz) AG, CSL Vifor, Effik, Exeltis, Gedeon Richter, Labatec, Pierre Fabre Pharma, Theramex.
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